
Die Überschrift ist zugleich der Titel eines Passes, mit dem man vergünstigt in die Nationalparks kommt. Zum einen haben wir den Pass gestern erworben, zum anderen konnten wir uns inzwischen mehrfach davon überzeugen, dass der Titel zwar großspurig sein mag, aber dennoch seine Berechtigung hat.
Wir waren in der Cabin von Jennys Eltern und sind von dort über Breckenridge (der Ort ist eigentlich ein für uns ein bedeutungsloser Ski-Ort in den Rockies) zum Mount Evans gefahren, einer der Berge in den Rocky Mountains of Colorado mit über 14.000 Fuss Höhe (4.270 m). Dabei sind wir zum Teil über abenteuerliche Straßen gefahren bei denen man schlicht darauf vertrauen musste, dass Darin die Breite seines Autos gut kennt und weiß, dass es neben uns relativ humorlos nach unten geht. Der erste Teil war eine Strecke über die früher einmal eine Eisenbahn ging, mit Wasserturm aus Holz und mancherlei altem Inventar. Die alte Station auf dem Sattel ist inzwischen die Unterkunft für die Ranger. Aber auch einfache Touristen kommen in den Genuss (?) des dort befindlichen Plumsklos.
Bei der Auffahrt zum Gipfel des 14-Tausenders dann ein echtes Highlight. Mehrere Ansammlungen von Mountain Goats die uns in aller Seelenruhe bis auf 2 Meter an sich herankommen ließen. Da wir nicht die Einzigen waren, die hier stehen blieben, gab es ein Geklicke aus zig Canon und Nikon-Apparaten. Dann noch ein paar Meilen über Serpentinen zum Gipfel und die dünne Luft genießen.
Am letzten Abends bei Darin und Jenny dann Pizza und gemeinsame Routenplanung. Am nächsten Morgen hat Jenny uns zum Autoverleih am Flughafen gefahren. Mit ihrer Hilfe hat alles gut geklappt. Zum Glück haben wir auch früh genug gemerkt, dass das bestellte Navi fehlte. Also noch mal zurück. Alle Angestellten (wie immer in den USA) sehr nett: Oh yeah, it was booked but noch reserved. Das verstehe wer will? Nun, mit Navi haben wir uns dann auf den Weg nach Norden gemacht.
Als wir die Denver Area verlassen haben, hat uns im Grunde hinter jeder Kurve ein neuer Aus- und Anblick überrascht. Mal rote Felsen, mal Prairie, dann wieder Sand Rocks abgewechselt von wüstenähnlichen Gegenden mit Sagebrush als einzigem Bewuchs. Natürlich auch immer wieder Strecken mit der Straße als geradem Strich vor einem. Radio an, Tempomat einschalten und einfach gemütlich vor sich hin gleiten. Wir haben ja Zeit. Und die erlaubten 65 Meilen pro Stunde (104 km/h) sind gar nicht soooo langsam.
In Riverton/ Wyoming dann unser erstes Motel auf der Reise. Sieht aus wie im Spielfilm. Ein zweigeschossiges U-förmiges Gebäude mit Parkplätzen in der Mitte. Der Pächter ist offensichtlich Einwanderer aus Indien und für uns nur schwer zu verstehen. Aber auch er sehr freundlich. Der Supermarkt ein paar Blocks weiter versorgt uns mit Abendessen (Mikrowellenspaghetti, eine Mikrowelle ist ebenso im Zimmer wie ein Kühlschrank) und Frühstücksmilch.
Während Jakob versucht, den Internetzugang herzustellen, verteile ich unsere Sachen neu, so dass wir einen der Koffer ab morgen einfach im Auto lassen können. Dabei lassen wir – wir sind in den USA – den Fernseher auf dem Sportkanal laufen und verfolgen „unsere“ Colorado Rockies, das Baseballteam vom Samstag, und freuen uns diebisch, dass die New York mit 6:2 platt machen. Inzwischen kennen wir ja die Regeln und können mitreden.
Abendessen, abhängen und auf den nächsten Abschnitt freuen. Morgen kommen Grand Teton Nationalpark dran und dann nach noch einer Nacht der Yellowstone! America the beautiful!