Noch spüren wir den Jetlag und den langen Rückflugtag, aber die Freude über die tollen Wochen in den USA überwiegen.
Den zweiten New York-Tag haben wir mit einem Frühstück bei Basil begonnen und sind dann zum Rockefeller Plaza gelaufen. Von den Aussichtsetagen „Top of the rocks“ wollten wir bei schönem Sommerwetter auf die Häuserschluchten hinabschauen. Zu unserer großen Überraschung Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Böses ahnend habe ich (Kai) gleich mein Schweizer Offiziersmesser in die Plastikwanne mit Mobiltelefon und Geldbeutel gelegt. Und richtig: Das können Sie aber hier nicht mit reinnehmen. Also Jakob dort gelassen und bei gefühlter Luftfeuchtigkeit von 85 % wieder zurück zum Hotel um nach knapp über 30 Minuten total verschwitzt wieder beim Security zu stehen. Etwas abkühlen und durchschnaufen und dann zum Aufzug. Schon die Fahrt mit diesem Geschoss ist ein Erlebnis. Die Lichter in der Kabine gehen aus, bunte Muster und Lichter werden auf die gläserne Decke projeziert. Dahinter schaut man in den Schacht in den man hochgeschossen wird. 67 Stockwerke in 42 Sekunden… Nichts für empfindliche Ohren. Aber der Ausblick ist es auf jeden Fall wert! Auf der einen Seite der Blick auf den Central Park, auf der gegenüberliegenden Seite der Blick vom Empire State Building bis zur Südspitze mit dem Neubau für die Türme des World Trade Center. Auf den beiden anderen Seiten Sicht bis zum Hudson bzw. East River. Es stehen drei Etagen mit jeweils immer wieder neuen Ausblicken zur Verfügung. Ich hätte mich dort stundenlang aufhalten können, aber wir wollten ja noch mehr sehen.

Mit der Subway ging es dann zum World Trade Center oder viel mehr zu Ground Zero, dem Memorial für die Opfer des 09.11.2001. Karten gibt es ohne Warten und umsonst bei der Info. Dann aber wieder Sicherheitskontrolle (diesmal ohne Messer) und in langen Windungen zum Platz der Erinnerung. Die Sicherheitsmaßnahmen rühren zum Teil daher, dass ringsum schon wieder fleißig gebaut wird. Der erste der neuen Türme soll im Rohbau wohl schon in diesem Jahr fertig werden. Etwa 2/3 der Fassade ist schon mit den gläsernen Platten belegt. So stehen die Bassins, die die Standorte der alten Türme markieren, unmittelbar neben den Baustellen für die neuen Türme.

Etwas irritierend für mich war, dass kein Ort des stillen Gedenkens war wie ich es mir so vorgestellt hatte. Die Leute posierten vielmehr lautstark vor den Bassins und rissen für das Erinnerungsfoto die Arme in die Höhe: Seht, wir waren auch hier! Das hat mich etwas negativ berührt. Dann schnell noch was in der Nachbarschaft essen und den kleinen Fußweg über die Wall Street zum Seaport South. Dort sollte die zweite Ticket Booth der TKTS sein, an der man Broadway-Tickets für den gleichen Tag bekommen kann. War nicht ganz leicht zu finden, aber schließlich standen wir vor der Tafel mit den über 20 Veranstaltungen für die es an diesem Tag Vergünstigungen zwischen 30 und 50 % bekommen konnte. Nach kurzer Beratung haben wir uns für Mary Poppins entschieden und zwei Karten für zusammen 95 $ bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man für das gleiche Geld (ca. 40 ? pro Person) Karten für so tolle Veranstaltungen in Deutschland bekommen kann.
Mit den Karten im Geldbeutel dann zur Brooklyn Bridge, die nur wenige Blocks entfernt ihre Rampe auf der Manhattan-Seite hat. Wie es sich gehört zu Fuß rüber bei immer noch schweißtreibenden Temperaturen.

Dann mit der Subway von Brooklyn aus zurück. Da die Bahn in die wir auf der Manhattan-Seite umsteigen wollten nicht weiter fuhr, einach auf dem anderen Gleis in eine andere Linie und dank des Stadtplans den Christof Domrös uns geschickt hatte und dem darin enthaltenen Linienplan wieder nach Norden navigiert. Noch eben schnell auf der 5th Avenue bei Coca Cola vorbeischauen? Leider ein Fehlschlag, die Filliale ist seit kurzem geschlossen… Also mit dem nächsten Bus wieder von der 57. zur 47. Straße zurück und einige Blocks nach Osten zu unserem Hotel. Inzwischen finden wir uns ganz gut zurecht…
Da der Rückflug jetzt schon sehr nahe kommt, das letzte Münzgeld bei einem der vielen Starbucks-Fillialen in einen Frappucino umgetauscht und schon die ersten Vorbereitungen getroffen für den Reisetag. Am Computer auf der Etage (mit Drucker!) die E-Tickets für den Rückflug rausgelassen und die letzten Dinge geregelt. Dann im Sturmschritt zum Times Square um pünktlich in der Vorstellung zu sein. Zum Glück hatte die nette Dame an der Ticket Booth uns vorgewarnt, dass die Theater deutlich gekühlt sein würden. Und wirklich haben wir beide schon vor Beginn der Vorstellung unsere Pullover übergezogen.. Die Sitze waren in der 13. Reihe und boten uns hervorragende Sicht. Das war bei Restkarten ja nicht unbedingt zu erwarten! Nach kurzer Verzögerung wegen technischer Schwierigkeiten hebt sich dann der Vorhang zu einer schlichtwegs phänomenalen Vorstellung. Kein einziges schwächeres Mitglied des Ensembles, kein falscher Ton vom Orchester, technische Tricks und Finessen im Bühnenbild vom ersten bis zum letzten Moment. Wir waren beide absolut hin und weg. Was für ein Abschluss für einen grandiosen Urlaub!
Mit der Subway wieder zurück zum Hotel und auf dem Weg noch eine Pizza für 99 Cent eingefüllt, was für ein Tag!
Am nächsten Morgen etwas länger schlafen, wir wissen der Tag wird lang werden. Dann Duschen, Frühstücken (Pfannkuchen mit frischem Obst beim Chinesen gegenüber vom Hofbräuhaus an der 3rd Avenue!) Und dann noch einmal shoppen, an der UN vorbei zum nächsten Bus der uns dann zu Macys bringt, dem angeblich immer noch größten Kaufhaus der Welt. Männer sind vermutlich nicht unbedingt die Zielgruppe des Kaufhauses, so dass uns die Rolltreppen aus Holz (!) am meisten beeindruckt haben. Dennoch noch einige Kleinigkeiten für Margit, Malte und Becky erworben und damit den letzten Raum in den kleinen Rucksäcken ausgefüllt. Zurück zum Hotel, dabei über die Nintendo-world in der48th Straße Nähe 5th Avenut gestolpert (stand gar nicht in den Reisführern….). Jakob hat sich eine Kappe und – überglücklich – Klaviernoten für Zelda gekauft. Damit war dann auch der Rest des Amerika-Geldes von den Großeltern weg und mein Sohn glücklich bis über die Haarspitzen. Auf den letzten Metern wieder eine 99-Cent-Pizza auf dem Weg…
Wir hatten gerade den letzten Happen runtergeschluckt, als auch schon der Fahrer von Supershuttle unseren Namen ausrief. Schnell noch die Koffer aus dem Aufbewahrungsraum holen und die letzte Fahrt durch die Straßen von Manhattan genießen. Am Flughafen nach dem Aufgeben des Gepäcks und dem Security-Check noch den letzten Status-Bericht per Mobiltelefon mit der amerikanischen Sim-Card zu Margit absetzen und dann zum Gate.
Der Rückflug über den Atlantik war der beste der ganzen Reise. Modernes Flugzeug mit Klimatisierung ohne den permanenten Luftzug in den Augen und dann ein Entertainment -Display für jeden in der Rückenlehne des Vordersitzes. Damit war jeder Vorsatz, möglichst auch mal eine Runde zu schlafen, schnell dahin. Jeder hat in der Zeit zwischen den Mahlzeiten 2 – 3 Filme geschaut…. In Amsterdam dann noch einmal durch Passkontrolle und Sicherheitscheck. Da wir geglaubt hatten, dass wir ja noch im „sicheren“ Bereich des Flughafens wären, hatten wir unsere Trinkflaschen wieder aufgefüllt. Promt gab es Alarm bei Jakobs Rucksack. Na dann halt eine Flasche Wasser auf ex…
Beim Warten auf den Anschlussflug von Holland nach Stuttgart griff dann doch die Müdigkeit so langsam nach uns, so dass wir froh waren, als wir endlich boarden konnten. Noch mal eine gute Stunde im Flieger, kurzes Warten am Gepäckband und dann endlich Margit bzw. Becky in den Arm nehmen. Wir sind zu Hause! Dann kommt auch Malte angehüpft, alles ist gut!
Danke für die Bewahrung auf diesem Trip und für alle Gastfreundschaft und Hilfe die wir erfahren haben. Es war eine phantastische Zeit!

Wieder zu Hause

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