Ok nach 5 Tagen Sendepause melden wir uns wieder, live aus dem Flughafen von Ost-Iowa, doch ich fange vorne an.

Wir haben unseren letzten Tag in Denver zusammen mit Darin, Jenny, Jacob und Sam Downtown Denver verbracht, mit einem Einkauf beim Hardrock Café für Jakob (unser Jakob) und ein bisschen durch die Stadt gebummelt. Zum Abend hin haben wir uns in ein Restaurant gesetzt und alle möglichen Köstlichkeiten gefuttert, zum Beispiel Oktopus, Kartoffel Chip-Pommes-Gedöhns (das war eine hauseigene Kreation, sah aus wie Chips und schmeckt irgendwie wie Pommes)

Dann hieß es am Bahnsteig Abschied nehmen, und Kai und ich warteten auf unseren Transport, der schon 1½ Stunden zu spät in den Bahnhof einlief…
Aber das reicht ja nicht als Verzögerung, nachdem wir den Denver Bahnhof verlassen haben, halten wir an werden wieder zurück geschoben, um auf einem anderen Gleis ein Privatwaggon an den Zug anzukoppeln, ja richtig, einer Privatperson gehört dieser Waggon und Amtrak zieht das Ding durch die USA, naja wenn man das Geld dazu hat…
Also beginnt die Fahrt mit 2 Stunden Verspätung. Immerhin sind für uns Speisen im Preis inbegriffen, also gehen wir erstmal etwas futtern, für Kai ein leckeres Steak, für mich ein Hähnchen trockener als ne Wüste. In der Zeit hat ein Schaffner unsere Betten ausgeklappt, also klettere ich auf das obere Bett und spanne erstmal das Sicherheits-Netz damit ich während der Nacht nicht runterfliege.

Alles in allem schlafen wir ziemlich gut und sind bis zum nächsten Morgen nicht aus den Betten gefallen. Also auf zum Frühstück, das zum Glück deutlich besser ist als das Hühnchen vom Vortag. Wir besichtigen noch den Aussichtswagen, der direkt vor dem Speisewagen hängt.

Da wir gleich abgeholt werden entscheiden wir uns, kein Lunch im Speisewagen mehr einzunehmen. Schließlich kommen wir mit 3 Stunden Verspätung in Mount Pleasant Iowa an und werden von Lee und Fran abgeholt.

Zum Glück konnten wir zwischendurch immer mal unseren aktuellen Standort per SMS durchgeben, so dass die beiden nicht so lange warten mussten. Insgesamt schon ein Abenteuer, von den Verwandten war noch niemand in den USA mit dem Zug gefahren. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, das noch mal zu machen (Kai).

In Iowa City packen wir kurz aus und machen dann eine Stadtführung per Auto. Die Stadt ist in Erwartung des ersten Football-Matches der Saison und bereitet sich darauf vor. Überall zusätzliche Toiletten und so weiter. Das Haus von Lee und Fran ist ziemlich nah zum Stadion. Sie gehen davon aus, dass wie bei anderen Spielen auch die Leute quasi wieder in ihrem Vorgarten parken. Einmal hat es ein Besucher der wohl länger im Stau gestanden hatte es nicht ausgehalten, und an Lees die gepinkelt….
Am Abend sind wir bei Diane und Shawn zu Gast. Neben leckerem Fleisch und Watergate Salad gibt es wie versprochen die Bohnen, die Jakob beim letzten Besuch auch probieren durfte 😉

Am nächsten Morgen holen wir Diane ab und fahren Richtung Norden, an den Mississippi. Auf em Weg halten wir an dem College, an dem die beiden Töchter von Diane und Shawn studieren. Wir bekommen eine Tour über den Campus und essen gemeinsam zu Mittag.

Front: Devin, Bryn & Diane Hedlund; back: Lee Gruenhaupt, Kai & Malte Grünhaupt

Danach werden uns noch die Unterkünfte der beiden gezeigt. Während Bryn mit 5 anderen Mädchen ein kleines Haus bewohnt in dem jeder sein Zimmer hat, wohnt Devin in einem Wohnheim auf dem Campus und teilt sich dort ein deutlich kleineres Zimmer mir ihrem Roommate Brigitte. Offensichtlich haben die höheren Semester deutliche Vorteile.

Nach weiteren 2 Stunden im Auto erreichen wir dann das Cabin von Ruth und Al bei Reads Landing. Der große Fluß bildet hier die Grenze zwischen Minnesota und Wisconsin. Nach Crackern und Käse wird erzählt uns ausgetauscht. Insgesamt wird in diesen Tagen ziemlich viel erzählt. Für Malte ist vermutlich nicht alles so interessant, weil er die Personen um die es geht gar nicht alle kennt. Aber für die „Erwachsenen“ ist es eine gute Zeit. Nach einem reichhaltigen Abendessen gehen wir das erste Mal über die Straße zum Campingplatz am Fluß und machen Fotos vom Sonnenuntergang über dem Wasser und von den einzelnen Verwandtengruppen in den unterschiedlichsten Kombinationen.

Später, zurück im Haus spielen wir die erste Runde eines Spiels, das offensichtlich gerade recht populär ist: Pegs and Jokers. Die Regeln erinnern an Mensch-ärgere-dich-nicht, statt Würfeln werden aber Spielkarten eingesetzt. Wir haben richtig viel Spaß. Nachdem sich Lee, Fran und Diane für die Nacht ins Motel in Wabasha verabschiedet haben, nehmen Malte und ich die Suite für die Nacht ein. Die Zeiten, in denen mein Sohn problemlos in der Bettritze liegen konnte, sind definitiv vorbei. Unglaublich, was der Kerl sich in der Nacht bewegt und hin und her schmeißt. Nach den diversen Motels bin ich aber routiniert, seine nächtlichen Angriffe mit Armen und Beinen im Keim zu ersticken und ihn einfach wieder auf seine Hälfte zurück zu schieben.

Am nächsten Morgen kommt Jeff, der jüngste Sohn von Ruth und Al mit seinen beiden Kindern Cole und Riley zu Besuch. Sie sind zunächst etwas schüchtern bei all diesen Erwachsenen. Später geht dann aber Cole mit Malte zum Fluß um zu angeln. Leider bringen sie nichts für das Mittagessen mit, hatten aber wohl eine gute Zeit. Dummerweise können sie nicht sehr lange bleiben, weil die Kids am Nachmittag noch verschiedene Sportgruppen haben.

Back: Kai & Malte Grünhaupt, Jeff Hein; Front: Riley & Cole Hein

Jeff ist mit seinem Auto gerade vom Hof gefahren, also David, das älteste Kind eintrifft. Zu blöd, dass die Brüder sich verpasst haben. Obwohl David in seiner Army-Zeit in Deutschland stationiert war (Augsburg) und ich nun schon meine fünfte Reise in die USA habe, haben wir uns noch nie getroffen. Schön, dass es nun klappt! Er hat sich extra einen Tag frei genommen um mit 2,5 Stunden Hinweg und später 2,5 Stunden Rückweg seine Verwandten zu treffen! Er ist ein super netter Kerl und wir haben eine gute Zeit miteinander.

Dave Hein

Nach dem Mittagessen bringen wir Diane zu einer Freundin, die auf der anderen Seite des Flusses wohnt. Gemeinsam schauen wir von einem Aussichtspunkt zu der Schleuse hinunter (Lock & Dam No 4), wo eine der großen Schubverbände gerade in mehreren Etappen durchgeschleust wird. Wir essen Eis in Nelson und besuchen das National Eagle Center wo verletzte Greifvögel aufgepäppelt werden. Wir bekommen noch den Rest eines Vortrags über diese wirklich beeindruckenden Vögel mit und können uns einige der Greifer dann von nahem anschauen.

In der Ausstellung bekommen wir weitere Infos und können die Greifkraft unserer Hände mitder Greifkraft der Vögel messen (65 gegen 400 psi (pounds per square inch), die Vögel gewinnen also deutlich). Danach geht es zum Ufer des Mississippi. Malte und ich müssen ja noch in diesen Fluß, nachdem Jakob uns drei Jahre vorgehalten hat, dass nur er im Snake River war. Nun haben WIR ihm einen Fluß voraus! Und in Richmond kommt ja noch der James River….
Abends nach der nächsten guten Mahlzeit noch zwei Runden Pegs and Jokers. Die Einzelteile des Spielbretts hat Lee übrigens selber in seiner Werkstatt im Keller hergestellt. Ich habe ein Muster in meinem Koffer und kann so theoretisch das Spiel zu Hause nachbauen. Danach wird es aber Zeit, zu Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen noch mal ein reichhaltiges Frühstück bevor es dann für uns heißt, sich von Ruth und Al zu verabschieden und die Rückfahrt nach Iowa City anzutreten.

Malte & Kai Grünhaupt, Ruth & Al Hein

Dort wird die nächste Waschmaschine befüllt und das Abendessen vorbereitet. Am Abend selber befassen wir uns mit dem
Stammbaum der gemeinsamen Familie. Ich hatte 2014 einige Daten zusammengetragen und mit einem Programm zu zwei Übersichten zusammengestellt. Der Ausdruck auf US Letter ist 24 Seiten die wir fleißig zurechtschneiden und zusammenkleben. So ein Gesamtüberblick ist schon faszinierend und hilft uns zu verstehen, wie wir mit den einzelnen Personen über die wir in den letzten Tagen immer wieder geredet haben, verbunden sind. Später verabschieden wir uns von Diane und Shawn (er war zum Essen herüber gekommen) und beginnen, unsere Koffer für den Flug am nächsten Morgen zu packen.

Am Samstag (heute) schlafen wir etwas länger vor dem nächsten Reisetag. Lee und Fran bringen uns nach dem Frühstück zum Flufhafen von Cedar Rapids. Trotz der in die Stadt strömenden Football-Fans gibt es keinen Stau, so dass wir sehr früh am Flughafen sind. Unsere Flaschen hatten wir extra noch gefüllt, damit wir genug zu Trinken für die Reise haben. Leider hatte ich nicht bedacht, dass man keine Flüssigkeiten durch die Sicherheitskontrolle bekommt. So muss Malte seine Flasche auf einen Zug leeren (650 ml) und ich meine im Waschbecken auskippen. Man lernt nie aus….
Der Flug nach Chicago ist pünktlich, so dass wir nun in O’Hare sitzen und die mitgebrachten Sandwiches verzehren. Laut Anzeige ist auch der Flug nach Richmond ?in time?, so dass wir gegen 18:00 Uhr pünktlich von Kay und Dennis King, unserer Gastgebern für die nächsten Tage, in Empfang genommen werden können.
Inzwischen sind wir gut in Richmond angekommen und freuen uns auf die dritte Woche in den USA.

Good morning America, how are you/ Ole man river

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