nun kommt er also, der erste Bericht. Der zweite Tag in den USA hat begonnen, ein wunderschöner Sonntag klopft an die Tür. Wir sind gespannt und freuen uns…
Unser Fahrplan hat richtig gut funktioniert. Da die Koffer und Taschen im Wesentlichen schon vorher gepackt waren, sind wir pünktlich losgekommen. Margit hat uns mit unserem Gepäck zum Bahnhof gefahren und sich dort von uns verabschiedet. Maria kam, um uns bis zum Bahnsteig zu begleiten und von Malte Abschied zu nehmen. Dank pünktlicher Züge (!) haben wir es bis zum Frankfurter Flughafen auf den Punkt genau geschafft. Dann den Weg suchen zum richtigen Terminal, für erfahrene Weltenbummler auch kein Problem. Am Check-in das erste kleine Aufatmen: Wir haben richtig gewogen, die Koffer sind vom Gepäck her im Limit. Wir haben nun also Zeit, den Flughafen zu erkunden und uns bis zum Boarding die Zeit zu vertreiben. Zum Glück hatte Malte schon auf den ersten Metern erspäht, dass dieser Flughafen einen unvergleichlichen Vorteil hat: den größten McDonalds Europas ;-). Übrigens ist der wirklich klasse, man sitzt mit Blick auf das Vorfeld und kann dem Starten und Landen zuschauen. Alles sehr freundlich und großzügig mit Riesenfenstern. Eine gute Einstimmung auf das Kommende.

Im Flieger nach Island dann die ersten Luftlöcher (kein Problem, aber für den noch nicht so flugerfahrenen Malte eine neue Erfahrung) und der erste Film. Die ersten 3 Stunden vergehen sozusagen wie im Fluge..
In Island dann Umsteigen, klappt auch. Zu Malte Freude und Auferbauung bekommen wir tatsächlich den bunten Flieger, den er auf dem Rollfeld gesehen hat. Von außen also alles gut. Leider innendrin nicht so ganz: Das Entertainmentsystem ist im Eimer, also nix mit Filme schauen. Über das Essen in Flugzeugen ist schon ausreichen geschrieben worden. Es war warm….
Nach 7 Stunden und 50 Minuten dann Ankunft in Denver (pünktlich). Auf dem Weg zur Gepäckaufgabe eine kleine Überraschung: Das Verfahren zur Einreise ist automatisiert, wir können selber unsere Pässe an kleinen Terminals scannen und die Daten eingeben, die wir im Flieger schon auf ein Formular gebracht hatten. Noch ein Foto schießen, dann bekommen wir einen kleinen Papierabschnitt. Wer wie Kai schon öfter die Prozedur beim Immigration Officer über sich ergehen lassen musste, jubiliert innerlich über diese Vereinfachung und den immensen Zeitgewinn. Also auf zur Rolltreppe, noch mal schnell zur Toilette und ….. beim Immigration Officer in die Schlange anstellen. Das erschließt sich nicht so ohne Weiteres, wir haben doch oben schon…. Na wenn es denn aber sein muss. Da wir im Flugzeug in der letzten Reihe gesessen hatten, der Ausstieg aber nur vorne war, waren wir ohnehin schon mit die letzten aus unserem Flieger. Der Ausflug zur Toilette bewirkt, dass wir nun in der Schlange tatsächlich ganz hinten stehen. Irgendwann dann ein besorgter Anruf von Darin, der uns abholt: Ja, wir stehen wirklich noch am Customs. Endlich sind wir dran, die Zettel von oben interessieren nicht, auch nicht, dass unsere Fingerabdrücke dort schon genommen wurden. Malte muss die Prozedur noch einmal durchlaufen. Ich bin zum Glück schon aktenkundig und kann schnell einreisen. Der Officer ist nett und verabschiedet uns mit den Worten, dass wir jetzt nur noch den kleinen Schnipsel brauchen, den wir oben bekommen hatten. Diesen Schnipsel dürfen wir dann an der nächsten Kontrollstation abgeben, vermutlich der Zoll. Dann ist der Weg zur Gepäckausgabe offen. Aber oh weh: Das Karussell dreht sich schon nicht mehr, von uns sind keine Koffer zu sehen. War die Zeit in Island für den Koffertransfer doch zu kurz? Noch eine Runde um das Gepäckteil und dann erspähen meine Augen einen Mitarbeiter am Nachbarband der unsere Koffer auf seinem Wagen hat. Wir sind durch die ganzen Verzögerungen so spät dran, dass er die verdächtigen Gepäckstücke gerade wegbringen wollte. Mit unserem Boardingpass ließ er sich dann aber überzeugen, uns das Material auszuhändigen. Nun noch wenige Meter, und wir können endlich meinen Vetter begrüßen. Auf dem Weg zu seinem Zuhause die ersten Pläne gemacht für das Wochenende und eine Pizza bestellt. An der Pizzeria treffen wir dann seine Frau Jenny und sehen einmal mehr, dass Service in Restaurants aufmerksam und freundlich sein kann! Nach der leckeren Mahlzeit dann nach Hause und nach kurzem Palaver dann ab ins Bett. Der Tag war lang!
Da unsere Körper noch nach deutscher Zeit ticken, sind wir früh wach. Zum Frühstück dann Rührei mit Bacon, Riiiesenmuffins und frische Pfirsiche, Yummie. Auto packen, mit Waffen bestücken und auf zum Cabin (Wochenendhaus wäre untertrieben) von Jennys Eltern. Der erste Höhepunkt für Malte: Wir dürfen mit dem ATV fahren, ein vierrädriges Gefährt mit Motorradmotor. Helm auf, kurze Erklärung und auf geht’s. Malte hat nicht nur Talent sondern ersichtlich auch Spaß. Es bleibt nicht bei einer Runde. Zwischendurch darf ich aber auch mal fahren…

Nach einem leckeren Mittagessen mit dem 4-Wheeler Lexus ins Gelände zum Jeeping (zum Teil abenteuerliche Waldwege mit dem Monster-Auto erklettern). Wir wundern uns, dass Darin da so entspannt hochfährt und auf dem Rückweg auch seinen Sohn Jacob ans Steuer lässt. Ganz so einfach sieht die Strecke wirklich nicht aus.
An einem toten Ende des Weges halten wir dann an, um etwas für uns ganz Neues auszuprobieren. Einfach einige Ziele mitten im Wald auf einer Lichtung platziert und dann nach kurzer Einführung die ersten Schießübungen für Malte und mich. Mit einer Hekler & Koch 0,45 cal Pistole und einem Kleinkalibergewehr. Man merkt die Höhenluft (wir sind über dreitausend Metern) und ein nicht ganz einfaches Verhältnis zu Waffen bei mir: Die Waffe so ruhig zu halten, dass ich gut Zielen kann, fällt mir schwer. Malte tut sich da einfacher und ballert fröhlich drauf los. Die eine oder andere Cola-Dose muss dran glauben. Er darf sich jetzt mit Fug und Recht Coke Can Killer nennen….


Zurück beim Cabin während Darin und Jenny das Abendessen vorbereiten, noch zwei Runden mit dem ATV für Malte


und eine kleine Fotowanderung für Kai. Dann lecker Essen und zum Abschluss am Lagerfeuer Smores. Der Weg nach Hause war dann lang, wir haben nicht nicht mehr so ganz mitgekriegt und augenschonende Pausen eingelegt.
Und heute lacht die Sonne wieder vom Himmel, Darin werkelt in der Küche am nächsten leckeren (gesunden?) Frühstück. Amerika, wir kommen!